ÜberlebensspieL

 

 

 

 

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Überlebenstest 

Stellt euch folgende Situation vor: 

Bei einem Schiffsbruch haben du und 2 Begleiter (Team) überlebt. Das Schiff ist an den Klippen zerschellt und größtenteils verbrannt. Ihr befindet euch in einer Wüstenregion. Die letzte Position war 200km westlich eines Hafens. Die Temperatur beträgt 40°C im Schatten…

In der Umgebung des Wracks findet Ihr einige Utensilien, die ich unten aufgeführt habe.

Eure Aufgabe:

Notiert bitte die Utensilien in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit (1=sehr wichtig, 15= unwichtig).

  1. Taschenlampe
  2. stabiles Taschenmesser
  3. Flugkarte der Umgebung
  4. Regenmantel (Plastik)
  5. Kompass
  6. jeweils ein roter und ein weißer Fallschirm
  7. Flasche mit 1000 Salztabletten
  8. Päckchen mit Verbandsmaterial (Sortiment)
  9. 1 Liter Wasser (pro Person)
  10. Buch: „Die essbaren Tiere der Wüste“
  11. eine Sonnenbrille pro Person
  12. ½ l Wodka
  13. Mantel
  14. Rasierspiegel
  15. geladene Pistole (Kaliber 45)

Lösung Überlebensspiel

Der Experte: Alonzo W. Pond, Magister der Philosophie, ist der Überlebensexperte für Wüsten, der die Grundlagen für die Utensilieneinschätzung beigesteuert hat. Er ist das Oberhaupt de Wüstensektion des Polar-, Wüsten und Tropen-Informationszentrums der Air Force University der Maxwell Air Force Base.

Während des 2. Weltkrieges verbrachte Pond viel Zeit mit den alliierten Streitkräften in der Sahara um Überlebensprobleme in der Wüste zu lösen. Durch seine Erfahrung und als Chef der Wüstensektion stieß er mit unzähligen Überlebensfällen zusammen, die als Basis der Vernunft für diese Rangordnung dienen.

Die Expertenmeinung:

1.         Rasierspiegel

Von allen Utensilien ist der Rasierspiegel der absolut wichtigste. Es ist das wirksamste Gerät um anderen deine Anwesenheit mitzuteilen. Im Sonnenlicht kann ein einfacher Spiegel eine Lichtstärke von 5 bis 7 mal 106 cd (Candela) erzeugen. Die Reflektion der Sonnenstrahlen können über den Horizont hinaus gesehen werden. Falls keine anderen Utensilien vorhanden sind, ist die Chance, in den ersten 24 Stunden gesichtet und aufgegriffen zu werden, größer als 80%.

2.         Mantel pro Person

Falls du ein Kommunikationssystem besitzt um Mitzuteilen wo du bist, ist das nächste Problem, deine Austrocknung zu verhindern. Vierzig Prozent der Körperfeuchtigkeit die durch Austrocknung verloren geht, geht durch Atmung und Schweiß verloren. Feuchtigkeitsverlust durch Atmung kann entscheidend durch Ruhe eingeschränkt werden. Feuchtigkeitsverlust durch Schwitzen kann durch Abschirmung der heißen, trockenen Luft vor der Haut herabgesetzt werden. Die Mäntel, so ironisch das auch erscheinen mag, bieten den meisten Nutzen für diese Aufgabe.

 3.         1Liter Wasser pro Person

Nur mit den ersten 2 Utensilien kann ein Mensch wahrscheinlich 3 Tage überleben. Obwohl der Liter Wasser nicht entscheidend die Überlebenszeit verlängert, so hilft er doch die Auswirkungen der Austrocknung aufzuhalten. Die beste Lösung ist, das Wasser zu trinken als durstig zu werden, so dass man während des ersten Tages einen klaren Kopf behält, um wichtige Entscheidungen zu treffen und einen Unterschlupf zu errichten. Sobald die Austrocknung beginnt, ist es unmöglich diesen Vorgang, mit der in unserer Situation verfügbaren Menge Wasser rückgängig zu machen. Daher ist eine Rationierung nicht in allen Fällen vorteilhaft.

4.         Taschenlampe

Das einzige schnelle, realistische Signalgerät in der Nacht ist eine Taschenlampe. Mit ihr und einem Spiegel hat man die Fähigkeit sich rund um die Uhr bemerkbar zu machen. Sie bietet während des Tages eine Mehfachnutzung. Der Reflektor und das Glas können als Hilfssignalgeber oder zum Zünden eines Feuers benutzt werden. Der Batteriebehälter kann zum Graben oder als Wasserbehälter im Destillationsprozess dienen (siehe Regenmantel).

5.         roter & weißer Fallschirm

Der kann als Schutzzelt sowie als Signaltuch dienen. Ein Kaktus könnte als Zeltstange und sie Fallschirmleinen als Spannschnüre dienen. Doppelt oder dreifach gefaltet gibt er genug Schatten um die Temperatur bis maximal 20% zu reduzieren.

6.         stabiles Taschenmesser

Obwohl das Taschenmesser nicht so entscheidend ist, wie die erste fünf Gegenständen, so ist es durchaus nützlich um di Zeltschnüre zu bearbeiten oder um den sehr harte (Faß-)Kaktus wegen der Flüssigkeit aufzuschneiden. Seine unzähligen anderen Gebrauchsmöglichkeiten gibt dem Messer diesen hoher Stellenwert.

7.         Plastik Regenmantel

Die frühen Jahre der Kunststoffentwicklung machten es möglich, aus wasserundurchlässigen Materialien einen Sonnendestillierapparat zu bauen. Durch das Graben eines Loches und einen oberhalb platzierten Regenmantel, wird die Temperaturdifferenz Feuchtigkeit von uringetränktem Sand und Kakteenstücken absorbieren und sie auf der Unterseite des Kunststoffes kondensieren. Durch das Platzieren eines Steines im Zentrum des Regenmantels kann eine Kegelform gebildet werden. Diese ist zwar hilfreich, doch macht keinen bedeutsamen Unterschied. Die physische Anstrengung erfordert das gleiche Volumen, welches durch diese Prozedur gewonnen wird.

8.         geladene Pistole

Gegen Ende des zweiten Tages wird die Sprache ernsthaft beeinträchtigt und man dürfte unfähig zum Gehen sein (6-10% Austrocknung). Die Pistole wird dann zum Signalgeber und die Patronen als schneller Feuerzünder nützlich sein. Das internationale Notsignal sind 3 Schüsse in schneller Folge. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Überlebende unentdeckt blieben, weil sie keine lauten Geräusche machen konnten. Der Pistolengriff kann außerdem auch als Hammer benutzt werden.

 9.         Eine Sonnenbrille pro Person

Im intensiven Sonnenlicht der Wüste können Sonnenblindheitsähnliche Krankheiten, speziell am zweiten Tag zu einem ernsten Problem werden. Obwohl der Schatten des Fallschirms das Problem verringert, wie auch der Ruß aus dem Wrack die blendenden Bereiche verringert. Auch wenn ein Taschetuch oder Augenklappen mit Sehschlitz die Sehprobleme verringern könnten, wäre die Lösung mit Sonnenbrille wesentlich komfortabler.

10.      Päckchen mit verschiedenen Verbandsmaterialien

Wegen der niedrigen Feuchtigkeit der wüste soll sie eine der gesündesten (wenig Ansteckungsgefahr) Orte der Welt sein. Wegen der Tatsache, dass das Blut durch Entwässerung verdickt wird, besteht eine geringere Gefahr des verblutens, es sei denn, eine Vene wird verletzt. In einem bekannten Fall verblutete ein Mann, verloren in der Wüste und ohne Wasser, der sich alle seine Kleidung ausgezogen hatte, und dessen Körper durch Kakteen und scharfe Steine mit zahlreichen Schnittwunden bedeckt war. Die Bandagen können benutzt werden  als: Umhang, um die Beine zu umwickeln, für die Verse und um den Kopf einschließlich des Gesichts einen weiteren Schutz vor den Sonnenlicht und damit vor der Austrocknung zu gewähren.

11.      Kompass

Neben der Möglichkeit seine reflektierende Oberfläche als ein Hilfsmittel zur Signalübertragung zu nutzen, ist der Kompass von wenig Wert. Es kann sogar gefährlich sein, einen Kompass bei sich zu haben , wenn der Effekt der Entwässerung anhält. Er kann demjenigen den Eindruck vermitteln, dass er die Wüste verlässt.

12.      Luftkarte des Gebiets

Die Karte könnte hilfreich sein zum Anzünden des Feuers oder als Toilettenpapier. Eine einzelne Person kann sie als Kopfbedeckung oder Augenbeschattung nutzen. Sie kann sogar Unterhaltungswert besitzen. Aber im Kern der Sache ist sie nutzlos und gefährlich, da sie ebenfalls zum Herauslaufen ermutigt.

13.      Buch: „Die essbaren Tiere der Wüste“

Das Problem, das sich der Gruppe stellt ist verdunsten nicht verhungern. Jegliche Energien, die ins jagen gesteckt werden, würden potentiell den Wasserverlust fördern. Man überlebt durchs flache Liegen. Wenn die Jagd erfolgreich war, würde die Einnahme von Proteinen den Wasserbedarf zur Verdauung erhöhen.

Faustregel: Wenn du viel Wasser bei dir hast, iss, in anderen Fall nimm nichts zu dir.

Obwohl das Buch nützliche Infos enthalten könnte, könnte es schwierig sein, sich bei zunehmender Dehydrierung auf das Lesen zu konzentrieren.

14.      ½ Liter Wodka

Wenn jemand an Alkoholismus stirbt, dann stirbt er an Entwässerung. Alkohol entzieht Wasser. Der Körper verliert eine enorme Menge an Wasser, wenn er versucht, den Alkohol herauszuspülen. Der konsumierte Wodka kann in diesem Fall tödlich sein. Die Situation für einen Dehydrierenden könnte in diesem Falle verschlechtert werden. Der Wodka könnte als Anzünder oder zum zeitweisen Kühlen des Körpers dienen. Die Flasche könnte auch hilfreich sein. Alles in allem bringt der Wodka aber mehr Probleme als Nutzen.

15.      Flasche mit 1000 Salztabletten

Es existieren weit verbreitete Mythen über Salztabletten. Das erste Problem ist, dass die Entwässerung und der Wasserverlust des Blutes erhöht werden. Schweiß enthält weniger Salz als nicht körpereigene Flüssigkeit. Ohne eine Menge von Zusatzwasser würden die Salztabletten den Körper weiter dehydrieren. Es wäre derselbe Effekt, wie der, der beim Trinken von (salzigem) Meerwasser entsteht. Selbst der Mann, der die Tabletten erfand, sagt heutzutage, sie seien von fraglichem Wert außer in geographischen Gebieten, in denen Salzmangel herrscht.

 

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